Ätherische Öle in der Hausapotheke

Ätherische Öle Hausapotheke

Heute möchte ich euch meine 8 Lieblinge aus meiner Apotheke etwas näher bringen – Cajeput, Cistrose, Immortelle, Lavendel, Pfefferminze, Teebaum, Zirbe, Zitrone.

Für Anfänger empfehle ich mit Lavendel fein (angustifolia) zu beginnen. Dieses ätherische Öl deckt schon sehr viel ab.

CAJEPUT – Melaleuca cajeputi (Myrtengewächs)

Der Hauptbestandteil Oxid 1.8 Cineol hilft uns bei Erkältungen, Stirn- und Nebenhöhlenentzündungen, Bronchitis und Grippe.

Inhalation: 1 Tropfen Cajeput in 1 EL Salz geben und in einer Schüssel mit heißem Wasser auflösen

Einreibung:

  • Erwachsene: 1 – 2 Tropfen in 1 EL Pflanzenöl auf Brust auftragen
  • Kinder: 1 Tropfen auf 1 EL Pflanzenöl (ACHTUNG: bis zum 6. LJ nur auf den Fußsohlen auftragen!)

Vollbad:

  • Erwachsene: 5 – 10 Tropfen in einen Emulgator und ins Wasser geben
  • Kinder: je nach Alter 1 – 3 Tropfen

Fußbad: 6 Tropfen in einen Emulgator einrühren und ins Wasser geben (Erwachsene)

Wenn man merkt, dass eine Erkältung im Anmarsch ist, kann man gleich mit Cajeput einschreiten, mit etwas Glück lässt sich diese dann noch abwehren.

Die Synergie aller Inhaltsstoffe macht es auch zu einem Schmerzöl, dass besonders bei Neuralgien, Muskel-, Kopf- und Rheumaschmerzen hilft.

Cajeput kann auch bei Herpes eingesetzt werden.

Wachstumsschmerzen bei Kindern in Verbindung mit Lavendel fein 😊

Es stärkt selbst in geringen Mengen das Immunsystem!

Schwangere und stillende Frauen, sowie Kinder unter 1 Jahr oder mit spastischen Atemwegsproblemen sollten es nicht verwenden!

CISTROSE – Cistus ladanifer (Cistrosengwächs)

Diese Pflanze ist ganz etwas Wertvolles – so zart sie erscheint, soviel Power hat sie in sich.

Ihr Schwerpunkt liegt in der dermatologischen Anwendung und in ihrer Wirkung auf die Lymphe. Sie wirkt positiv auf das Immunsystem und hat dank ihrer Inhaltsstoffe eine regenerierende und pflegende Eigenschaft auf die Haut.

Kleine blutende Wunden: 1 Tropfen Cistrose pur auf die Stelle und es hört sofort auf zu bluten

Narbenpflege und Besenreiser: 50 ml Johanniskrautöl, 15 Tropfen Cistrose und 5 Tropfen Lavendel fein mischen und pflegen

Bluterguss: siehe Rezept – Blaue Flecken bei Immortelle

Lymphstau: eine Mischung mit Cistrose wird gerne bei Lymphstau eingesetzt – dafür bitte eine(n) Experten zu Rate ziehen!

Das Hydrolat der Cistrose kann bei Akne und Hautfältchen sowie bei Hautjucken (Neurodermitis) aufgesprüht werden.

Sie hilft auch zerknitterten Seelchen als Raumduft – sie wirkt stärkend und ausgleichend auf die Psyche.

Die Cistrose ist nicht mit der Rose verwandt!

IMMORTELLE – Helichrysum italicum (Korbblütler)

Der Super-Arnika in der Aromatherapie – es hilft sowohl bei körperlichen, als auch bei seelischen Verletzungen.

Je nach Verletzungsformen kann man das ätherische Immortellenöl, als Topfenwickel, oder als Einreibung mit Pflanzenöl verwenden. Hämatome (Blutergüsse) lösen sich schnell auf, das Gewebe schwillt ab und der Heilungsprozess geht schneller voran.

Topfenwickel: Topfen mit 5 Tropfen Lavendel, 2 Tropfen Immortelle und 2 Tropfen Pfefferminze verrühren und auftragen

Für Einreibungen eignen sich am besten das Johanniskraut- oder ein Arnikaöl, aber auch andere Pflanzenöle. Vorsicht bei Venenproblemen, da nimmt man immer ein kühlendes oder neutrales Öl (z.B. Kokos- oder Sonnenblumenöl).

Blaue Flecken: 10 Tropfen Immortellenöl, 10 Tropfen Lavendel fein, 10 Tropfen Cistrose in 30ml Pflanzenöl und auftragen

Ätherisches Immortellenöl ist auch sehr wirkungsvoll bei Couperose, Narben (frisch und alt), Erkältungskrankheiten, spastischer Husten und Venenproblemen.

LAVENDEL – Lavandula angustifolia (Lippenblütler)

Lavendel angustifolia ist ein Alleskönner in der Aromatherapie 😊

Als Erste Hilfe bei kleineren Verbrennungen und Verletzungen pur auftragen! Lavendel schließt die Nervenenden und wirkt sofort schmerzstillend.

Bei Sonnenbrand: 3 Tropfen Lavendel fein mit 1 EL Joghurt oder fettem Pflanzenöl (bevorzugt Johanniskrautöl) mischen und auftragen

Kopfschmerzen: einen Tropfen sanft auf den Schläfen massieren

Zahnschmerzen: einen Tropfen direkt auf den Zahn auftragen

Ohrenschmerzen: einen Tropfen auf einen kleinen Wattebausch geben und in das Ohr stecken (nie direkt einträufeln!!!)

Bauchschmerzen: 1 – 2 Tropfen in ein Pflanzenöl geben und im Uhrzeigersinn sanft einmassieren

Insektenstich: 1 Tropfen pur auf die Stichstelle

Verstauchungen und Prellungen können sehr gut mit einem Arnika- oder Johanniskrautöl plus Lavendel angustifolia behandelt werden.

Lavendel hilft bei Erkältung, Asthma und asthmatischer Bronchitis, stärkt das Immunsystem und da er sehr gut verträglich ist, kann er schon bei Kleinkindern in geringer Dosierung verwendet werden.

Die beruhigende Wirkung des Lavendels lässt ihn auch gerne bei Angst, Schlafstörungen, Erschöpfung, Stress und nervösem Herzklopfen zum Einsatz kommen.

Roll-on: 10 ml süßes Mandelöl plus 5 Tropfen Lavendel fein – es kann am Puls, an den Schläfen, auf Pickel, … aufgetragen werden

„Geruchsfresser – Spray“: 20 – 30 Tropfen in 100ml Wasser geben und in eine Sprühflasche füllen. Vor Gebrauch immer kräftig schütteln, da sich ätherische Öle nicht mit Wasser verbinden.

Gerne wende ich den Spray auch an, wenn ich auf Urlaub fahre um mein Bettzeug „frisch“ zu machen und um einen guten Schlaf zu finden.

Vorsicht: Ein Zuviel an Lavendel kann ins Gegenteil umschlagen, aber grundsätzlich hilft er so, wie man(n), Frau und Kind ihn braucht.

PFEFFERMINZE – Mentha piperita (Lippenblütler)

Die Pfefferminze ist ein nicht so unproblematisches ätherisches Öl, da sie Menthol und Menthon enthält. Hier kommt es auf den Erntezeitpunkt an, wie hoch der Menthongehalt ist. Daher dieses ätherische Öl als Laie wirklich achtsam und in geringer Dosierung verwenden!

Bei Kindern unter 4 Jahren sollte sie gar nicht verwendet werden, da es zum Glottiskrampf kommen kann!!!!!! Pfefferminzöl sollte frühestens ab dem 6. LJ in geringer Dosierung angewendet werden!

Übelkeit: 1 Tropfen Pfefferminzöl und eventuell 1 Tropfen Zitrone auf ein Taschentuch geben und daran riechen

Bauchkrämpfe: 1 Tropfen in Pflanzenöl geben und im Uhrzeigersinn einmassieren

Spannungskopfschmerzen: 1 Tropfen in Pflanzenöl geben und damit Schläfen und Nacken massieren. Vorsicht auf die Augen!

Sommerhitze oder Wallungen: hier kann man ein Fläschchen Wasser mit Pfefferminzöl füllen oder zum Pfefferminzhydrolat greifen und sich ansprühen

Pfefferminzöl sollte man nicht ins Badewasser geben, da es leicht zum Frösteln kommt!

Vorsicht bei zeitgleicher Einnahme von homöopathischen Mitteln!

Von den Inhaltsstoffen her hilft uns die Pfefferminze auch bei Erkrankung der oberen Atemwege und bei Erkrankungen innerer Organe wie Nieren, Leber, Galle und Magen, sowie bei Rheuma- und Ischiasschmerzen.

Vorsicht: Nicht bei Heuschnupfen verwenden, da Minze die gereizten Schleimhäute noch mehr irritieren könnte.

TEEBAUMÖL – Melaleuca alternifolia (Myrtengewächs)

Teebaumöl ist eines der meist erforschten und wohl bekanntesten ätherischen Öle. Es wurde lange als Antibiotikum eingesetzt aufgrund seiner antibakteriellen, antiviralen, pilzabtötenden und antiseptischen Wirkung.

Bei Insektenstichen kann man 1 Tropfen Teebaumöl unverdünnt auf die betroffene Stelle tropfen.

Bei schlecht heilenden Wunden: 2 Tropfen Teebaumöl mit 1 Teelöffel Pflanzenöl mischen und täglich dünn auftragen. Ringelblumenöl oder Gänseblümchenöl eignen sich sehr gut dafür.

Akne: 1 EL Heilerde mit etwas Wasser und 2 Tropfen Teebaumöl zu einer Paste verrühren. Dünn aufs Gesicht auftragen und nach ca. 10 Minuten abwaschen.

Läuse: 100 ml Neutralshampoo mit 25 Tropfen Teebaumöl und 25 Tropfen Lavendel mischen

Fieberblase: 1 Tropfen Teebaumöl auf ein Wattestäbchen geben und vorsichtig auftragen (am besten gleich schon, wenn man merkt, dass eine kommt)

Halsentzündung: Ein kleines Glas mit Salz befüllen, je1 Tropfen Teebaumöl, Zitrone und Lavendel dazugeben und verschütteln. Damit mehrmals täglich gurgeln.

Durch die starke antimykotische Wirkung, kann das ätherische Öl auch bei Pilzerkrankungen große Hilfe leisten:

Scheidenpilz: 1 EL Joghurt mit 2 Tropfen Teebaumöl vermischen und mit einem Tampon einführen

Fußpilz: Teebaumöl mit etwas Pflanzenöl vermengen und auftragen, oder als Vorbeugung (Schwimmbad) Teebaumölhydrolat aufsprühen

ZIRBE – pinus cembra (Kieferngewächs)

Da ich schon einige persönliche Erfahrungen mit dem ätherischen Zirbenöl habe, möchte ich sie in meiner Hausapotheke nicht missen.

Wie alle Öle aus Nadelholzbäumen wirkt Zirbenöl reinigend und klärend.

Sie wirkt positiv auf Herz und Kreislauf. Daher habe ich einen kleinen Zirbenbären gefüllt mit Zirbenspäne im Bett und beträufle diesen immer wieder einmal mit 3 Tropfen Zirbenöl. Wir schlafen wesentlich besser!

Inhalation: 1 Tropfen Zirbe in 1 EL Salz geben und in einer Schüssel mit heißem Wasser auflösen

Einreibung: 50 ml Pflanzenöl und 20 Tropfen äth. Zirbenöl hilft super bei Muskelverspannungen – euer Nacken wird es euch danken

Zirbensalbe:

90 ml  Pflanzenöl nach Wahl

10   g  Bienenwachs

40 Tr. ätherisches Zirbenöl

Pflanzenöl erwärmen, Bienenwachs darin schmelzen, danach alles vom Herd nehmen und handwarm abkühlen lassen. Danach erst das äth. Zirbenöl einrühren und in Tigel abfüllen.

Diese Salbe verwende ich gerne bei Erkältungskrankheiten. Da kommt die schleimlösende Wirkung der Zirbe zum Einsatz. Bei Husten Brust damit einschmieren und bei Nebenhöhlenbeschwerden die Nasenflügel und die Wangenknochen (Jochbein) bzw. die Stirn.  

Die Zirbe gibt Kraft/Ausdauer und wirkt positiv auf das Immunsystem.

ZITRONE – Citrus limon (Rautengewächs)

Das ätherische Zitronenöl ist ein richtiges Erkältungsöl.

Durch seine Inhaltsstoffe wirkt es fiebersenkend, entzündungshemmend, keimtötend und desinfizierend auf den Körper und aufmunternd, anregend und konzentrationsfördernd auf die Psyche.

Es empfiehlt sich Zitronenöl im Diffuser zu verdampfen, wenn die Grippewelle oder andere ansteckende Krankheiten in Anmarsch sind!

Bronchitis: 1-2 Tropfen Zitronenöl in 1 EL Salz geben und in einer Schüssel heißem Wasser auflösen – damit inhalieren

Alle Zitrusöle sollen in Bio Qualität gekauft werden um sicher zu gehen, dass die Schale nicht gespritzt wurde, weil aus dieser das Öl gewonnen wird! Sie können in Verbindung mit warmen Wasser zu Hautirritationen führen! Das gleiche gilt bei Sonneneinstrahlung!

Innerlich verwendet (Aromaküche) ist zu bedenken, dass 1 Tropfen des ätherischen Öls die gleiche Menge ausmacht, wie der Abrieb von 10 Zitronen!

Das ätherische Zitronenöl enthält kein Vitamin C 

Frisch gepresster Zitronensaft enthält:

  • Zitronen- und Apfelsäure
  • Kalium- und Calciumzitrat
  • Vitamin A, B und C
  • Eisen, Phosphor, Kupfer
  • Mangan, Kalzium, Silizium

Ätherische Öle sollten 100% naturrein und von guter Qualität sein! Sie dürfen nicht pur aufgetragen werden! Um sich mit Wasser zu verbinden brauchen sie einen Emulgator (Salz, Sahne, Heilerde)

Dosierungsrichtlinien:

1 ml ätherisches Öl = ca. 20 Tropfen = 0,9 bis 1 g

1% Mischung = 20 Tropfen ätherisches Öl in 100 ml Pflanzenöl

2% Mischung = 40 Tropfen ätherisches Öl in 100 ml Pflanzenöl

3% Mischung = 60 Tropfen ätherisches Öl in 100 ml Pflanzenöl

Für Laien empfiehlt es sich immer eine niedrige Dosierung zu wählen oder Rücksprache mit ausgebildeten Aromapraktikern zu halten.

Sollte einmal ein „Unfall“ mit ätherischem Öl passieren, dann:

  • bei Verschlucken reines Wasser trinken – je nach Art und Menge sofort Arzt aufsuchen.
  • Hautreaktionen mit einem Pflanzenöl verdünnen oder Reispulver auftragen und mit einem feuchten Tuch entfernen.
  • bei Augenkontakt mit reinem Wasser ausspülen und Arzt aufsuchen.

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Workshop Ätherische Öle Hausapotheke

Ätherische Öle ersetzen kein Medikament und alle Beschwerden müssen immer ärztlich und/oder therapeutisch abgeklärt werden!

11 Kommentare

  1. Super, gefällt mir sehr gut. Ist sehr interessant und lehrreich. Hab sie schon gespeichert

  2. Liebe Karin, vielen Dank, dass du dein Wissen mit uns teilst und ganz lieben Dank für diese tolle Info über die Öle. Liebe Grüße, Assunta

  3. Hallo Karin, wow! Bin begeistert wie toll Du Deine Seite gestaltet hast! Danke für die Tipps! Weiter so!

  4. Eine Frage zu den ätherischen Ölen: was ist der Unterschied zwischen Pfefferminz und Grüner Minze?

    • Hallo Karin, es gibt viele unteschiedliche Minzen, daher ist die lateinische Bezeichnung immer so wichtig bei den ätherischen Ölen. Pfefferminze (Mentha piperita) hat als Hauptinhaltsstoff Monoterpenole und die grüne Minze (Mentha spicata) Monterpenketone. Monoterpenketone sind mit Vorsicht zu genießen – sie befinden sich auch in der Pfefferminze, daher auch einige Warnhinweise zu dieser. Ich hoffe ich konnte dir helfen.

  5. Aha danke Dir für die prompte Antwort, Du Kräuterhexe! 🙂

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